"Der schnellste Jude Deutschlands"

Er war Leichtathlet, Weltrekordler, Journalist und Schriftsteller und er war auch noch so manches mehr. Zum Beispiel Jude und homosexuell und schon von daher im Fadenkreuz der Nationalsozialisten, deren Verfolgung er sich durch Flucht ins Exil entzog. Im Übrigen war er eine jener „Randfiguren im Malstrom der Geschichte“, die vielfältige Spuren hinterlassen haben, gleichwohl aber dem Vergessen anheimgefallen sind.

Werden diese wenigen Stichworte dem 1906 in Berlin geborenen Alex Natan und seinem aufregenden, wendungsreichen, nicht immer einfachen, ebenso selbstbestimmten wie schicksalhaften Leben im besten Fall ansatzweise gerecht, ist es das Verdienst des Historikers Prof. Dr. Kay Schiller, die ebenso bemerkenswerte wie durchaus typische Biografie durch akribische Recherche und eine würdigende, aber auch differenzierte Erzählung zugänglich gemacht zu haben. Dabei, so wird ihm bescheinigt, ist es ihm gelungen, den Lebensweg einer Person »aus der zweiten Reihe« zum Spiegel einer Epoche aufzuwerten.

So ist Schillers Buch über einen weitgehend vergessenen jüdischen Athleten und engagierten Sportjournalisten eine große Leserschaft zu wünschen und wir freuen uns sehr, den Autor zu einer moderierten Lesung in unserem Haus begrüßen zu können.

Zu der Veranstaltung laden wir sehr herzlich ein und bitten um Rückmeldung bis zum 9. September 2022 unter info@sportmuseum.de