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Fotografien | Sportartikelhersteller WEHA - Wilhelm Heinrich, Berlin

Fotografien aus der Sportartikelfabrik "WEHA", dargestellt wird der "Nähraum", der "Polsterraum" und der "Verkaufsraum". Die Aufnahmen stammen aus der zweiten Hälfte der 1930er Jahre. "WEHA" stand für "Wilhelm Heinrich", beheimatet in Berlin. Das Unternehmen wurde 1907 gegründet, nach eigenen Angaben wurden dort die ersten Boxhandschuhe in Deutschland produziert. Namhafte Boxer rüstete "WEHA" aus, neben Paul Samson-Körner, Hans Breitensträter, Primo Carnera - italienischer Schwergewichtsweltmeister in den Jahren 1933/34, auch Max Schmeling. Der Sportartikelhersteller "WEHA" bekam den Zuschlag, die Wettbewerbe im Boxen bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin mit diversen Boxutensilien auszurüsten. Insgesamt wurden 200 Boxhandschuhe, 300 Paar Bandagen und 100 Ersatzschnürbänder von "WEHA" geliefert. Neben dem Boxen produzierte "WEHA" Sportartikel für die Sportarten Land- und Rollschuhhockey, Eishockey, Fechten, Rugby und Jiu Jitsu. [print_gllr id=5716] Einleitender Text aus einem Verkaufskatalog aus dem Jahr 1937: "In diesem Jahr kann unsere Firma auf ein 30jähriges Bestehen zurückblicken. Als im Jahre 1907 Herr Sattlermeister Wilhelm Heinrich die Firma· ins Leben rief, befasste er sich vorwiegend mit der Herstellung von Fechtgeräten aller Art. Aus der kleinen bescheidenen Handwerkerstube wurde bald ein Unternehmen von Bedeutung. Durch unermüdlichen Fleiß, unter Einsalz aller Kräfte konnte der Umsatz durch die Begriffe "Qualität und Wertarbeit" mehr und mehr gesteigert werden. Es dauerte nicht lange, da zählten zu den Kundenkreisen außer vielen stud. Korporationen, Hochschulen, auch die ehem. Kaiserliche Armee- und Marine. Der Ausbruch des Weltkrieges 1914 führte zu einer großen Einschränkung des Betriebes, und dieser konnte nur notdürftig aufrecht erhalten werden. Nach Beendigung des Krieges war es die allererste Aufgabe des Herrn Wilhelm Heinrich, sein Werk wieder aufzurichten. Unsere ruhmreiche Armee war aufgelöst und der übrige Kundenkreis hatte sich verringert. Da hieß es, den Betrieb vollkommen neu aufzubauen und umzustellen. Die inzwischen immer mehr um sich greifende Sportbewegung schuf neue Absatzmöglichkeiten, und so wurde zur Herstellung der Fachgeräte die Fabrikation von Boxartikeln neu mitaufgenommen. Als im Jahre 1919 der Verband deutscher Faustkämpfer und der deutsche Reichsverband für Amateurboxen gegründet wurden, war eine der Hauptaufgaben die Beschaffung der Geräte. Zu dieser Zeit gab es nur englische und amerikanische Firmen die Boxartikel herstellten, denn in Deutschland war der offizielle Boxsport bis 1919 verboten und daher war weder ein Bedarf noch Absatzmöglichkeit für Boxgeräte vorhanden. Da die wirtschaftlichen Beziehungen zu England und Amerika so kurz nach Kriegsschluß noch nicht so ausgebaut waren, daß man auf Import rechnen konnte, war man zur Fabrikation von Boxgeräten im eigenen Lande gezwungen. Da war es Herr Wilhelm Heinrich, der auf Grund seiner langjährigen fachmännischen Erfahrungen als erster Mann in Deutschland Boxhandschuhe usw. herstellte. Die ersten Muster wurden den Deutschen Boxverbänden und dem Sportartikelhandel vorgelegt und fanden bei den Aktiven des Boxsports vollen Anklang. So wurden nun die ersten Boxkämpfe im Berliner "Zirkus Busch" und in den sonstigen traditionellen Kampfstätten Deutschlands mit Boxhandschuhen Marke "Weha" ausgetragen. Nach und nach konnten sämtliche Geräte verbessert werden, so daß es nicht lange dauerte und die Marke "Weha" ein Begriff deutscher Wertarbeit und Höchstleistung wurde. Weit hinaus über Deutschlands Grenzen konnten wir unsere Artikel absetzen, und so kam es, daß in der Olympischen Ausschußsitzung 1936 die Federation internationale Boxing Amateur (Fiba) die "Weha-Boxhandschuhe" vor vielen in- und ausl. Fabrikaten als am sportgerechtesten bezügl. Qualität und Ausführung anerkannte. Auf Grund dessen wurde das von uns eingereichte Modell vorgeschrieben und wir erhielten die Lieferung der Boxhandschuhe für die Olympischen Spiele und für die gesamten Trainingsställen im Olympischen Dorf. Und nicht nur in diesen Wettkämpfen, sondern in unzähligen Landes- und Weltmeisterschaften, angefangen von den Pionieren des Deutschen Boxsports bis zu unserem heutigen Matador Max Schmeling wurden die "Weha-Boxhandschuhe" mit Erfolg ausprobiert. Dies alles ist ein Beweis unserer Leistungsfähigkeit. ln gleichem Schritt hielt auch die Fabrikation der übrigen Boxgeräte an. Bedeutende Boxsäle und Sportschulen sind von uns im Laufe der Jahre eingerichtet worden. Aus der Handwerkerstube wurde nunmehr eine Spezialfabrikation. Wenn im Jahresanfang 1919 die Boxhandschuhe noch paarweise hergestellt wurden, so ist inzwischen der Betrieb so erweitert und modernisiert worden, daß wir heute eine Tagesleistung bis zu hundert Paar erreichen. Ein Stamm geschulter Arbeiter, moderne Spezialmaschinen und stete enge Zusammenarbeit mit den Pionieren des Sports helfen uns heute bei der Erzeugung unserer Geräte. Aber nicht nur auf dem Gebiet der Boxartikelfabrikation können wir uns behaupten. Die von uns hergestellten Land- und Eishockeyartikel sind ebenfalls führend in der ganzen Welt. Es spricht hierfür allein die Tatsache, daß zu den Olympischen Spielen 1936 von fast allen Mannschaften sogar von dem mehrfachen Olympia-Sieger und unschlagbaren Weltmeister - der indischen Hockeymannschaft - unsere "Weha-Hockeyartikel" benutzt und als die besten der Welt bezeichnet wurden. In gleichem Maße werden auch die von uns hergestellten Eishockeyartikel bewertet. Sie sind heute jedem ausländischen Fabrikat vollkommen ebenbürtig. Bereits zu den zweiten Olympischen Winterspielen 1928 in St. Moritz hatte man dies erkannt, und so wurden zu vielen Meisterschaftsspielen im ln- und Ausland und in den folgenden Olympischen Winterspielen 1932 in Lake Placid und 1936 in Garmisch-Partenkirchen unsere "Weha-Eishockeyartikel" benutzt. Alle diese außerordentlichen Erfolge veranlassen uns, nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern noch mehr anzuspornen, unser Fabrikat auch weiterhin so erstklassig wie möglich herzustellen, um dabei gleichzeitig der gesamten Sportartikelwirtschaft zu dienen."

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Gregor Baldrich
Telefon: +49 221 33 60 9-56
E-Mail: baldrich(at)sportmuseum.de

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Deutsches Sport & Olympia Museum
Im Zollhafen 1
50678 Köln

ISIL: DE-MUS-226811

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