Plakat | "Gottfried v. Cramm in Dortmund"
Inventarnummer: 89/731
Ankündigungsplakat des Dortmunder Tennisclub von 1898 e.V., "Gottfried v. Cramm in Dortmund | Wettkämpfe gegen amerik. Weltklasse | Mittwoch, 12 Juli (1950) | 15.30 Uhr".
Gottfried v. Cramm wurde zu einer bekannten Persönlichkeit seiner Zeit – nicht nur durch sportliche Leistungen, sondern auch durch seine Haltung und seine Biografie. Geboren am 7. Juli 1909 in Nettlingen, wuchs er in einer adligen Familie auf, die ihm Werte wie Disziplin und Anstand vermittelte. Diese prägten seinen Lebensweg, insbesondere in einer Zeit politischer und gesellschaftlicher Umbrüche.
In den 1930er Jahren gehörte von Cramm zu den weltweit führenden Tennisspielern. Sein Spiel war geprägt von Präzision, Technik und äußerer Ruhe. Zwischen 1934 und 1936 erreichte er dreimal in Folge das Finale der French Open, konnte jedoch keinen Titel gewinnen. Trotz des fehlenden Grand-Slam-Siegs gilt er als einer der herausragendsten Spieler seiner Generation. Besonders sein Auftreten – fair, respektvoll, diszipliniert – wurde sowohl von Mitspielern als auch von Gegnern geschätzt.
Ein bedeutender Moment seiner Karriere war das Davis-Cup-Halbfinale 1937 gegen den Amerikaner Don Budge. Die Partie, die über fünf Sätze ging, wird bis heute als eines der wichtigsten Matches der Tennisgeschichte angesehen. Obwohl von Cramm verlor, wurde sein sportlich faires Verhalten besonders hervorgehoben. Seine Haltung im Spiel und außerhalb des Platzes trug wesentlich zu seinem Ruf als „Gentleman des Tennissports“ bei.
