FC Schalke 04 | "General Blumenthal"
Am 19. Dezember 2018 fand im Rahmen der Bundesliga-Partie des FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen ein Spiel unter einem außergewöhnlichen thematischen Fokus statt: dem Ende des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet. In einem bislang einzigartigen Schritt in der Geschichte der Bundesliga liefen die Spieler des FC Schalke 04 mit individuell beschrifteten Trikots auf. Anstelle des standardisierten Sponsorenaufdrucks war auf der Brust jedes Spielers der Name einer Zeche aus Gelsenkirchen und der umliegenden Region aufgedruckt. Diese Maßnahme zielte darauf ab, die historische und kulturelle Bedeutung des Bergbaus für die Region sowie dessen Beitrag zur industriellen Entwicklung Deutschlands zu würdigen.
Insgesamt wurden für diesen Anlass 27 Trikots mit den entsprechenden Brandings angefertigt. Eines dieser Trikots trug den Schriftzug „General Blumenthal“ und war für Omar Mascarell mit der Rückennummer 6 bestimmt, der aber verletzungsbedingt nicht spielen konnte. Das Konzept dieser individuellen Beschriftung und die explizite Verknüpfung mit regionalgeschichtlichen Bezugspunkten markieren eine innovative Herangehensweise an die Schnittstelle von Sport, Kultur und Erinnerungspolitik.
Erstmals in der Geschichte der Bundesliga erlaubte die Deutsche Fußball Liga (DFL), dass eine Mannschaft mit unterschiedlichen Trikotaufschriften in einem Pflichtspiel antrat. Diese Ausnahme verdeutlicht die besondere symbolische und kulturelle Bedeutung des Anlasses, der über die sportliche Ebene hinausging und die Identität und den gesellschaftlichen Wandel im Ruhrgebiet reflektierte. Die Veranstaltung unterstreicht damit die Rolle des Fußballs als Plattform für gesellschaftliche Diskurse und als Medium für kollektive Erinnerungskultur.
