
Thementag "Vielfalt im Sport"
Zigeuner-Boxer
Über Diskriminierung im Sport und in der Gesellschaft - Ein Rückblick
Am 20. März waren etwa 50 Jugendliche und junge Erwachsene eingeladen, sich dem Thema auf vielseitige Art und Weise zu nähern.
Den ersten Impuls setzte das Theaterstück „Zigeuner-Boxer“ von Rike Reiniger. Das speziell für ein jugendliches Publikum konzipierte Stück eröffnete einen bewusst emotional angelegten Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus und zeigte anhand einer historisch verbrieften Lebensgeschichte, wie staatlicher Willkür und Gewalt jedes Recht auf ein menschenwürdiges Dasein zum Opfer fällt.
Erzählt wurde das Schicksal des sinto-deutschen Boxers Johann Wilhelm „Rukeli“ Trollmann aus Sicht seines Freundes Hans, der vom Kölner Schauspieler Andreas Kunz auf beeindruckende Weise verkörpert wurde. Hans erinnert sich an „Rukelis“ spektakuläre Auftritte und seine großen Erfolge, die in der NS-Zeit auch Missfallen erregten. Im Juni 1933 war er Deutscher Meister geworden, doch der Titel wurde ihm wenige Tage später mit der Begründung aberkannt, sein tänzelnder und ausweichender Boxstil sei »undeutsch«. In Rückblicken erzählt Hans den letztlich aussichtslosen Kampf seines Freundes um seine Karriere und sein Leben.
Im Anschluss an die Aufführung standen drei Impuls-Workshops auf dem Programm, in denen die Teilnehmer*innen gruppenweise Formen der Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus kennenlernen konnten.



Konzipiert wurde das Projekt vom Verein für kulturpädagogische Erziehung Köln KÜPE e.V. und theaterkunst.koeln e.V. in Kooperation mit dem Deutschen Sport & Olympia Museum und der Stadt Wesseling. Gefördert wird das MSO - Projekt "Das Lebensrad - ganzheitliches Lernen & nachhaltiges Leben" von der Bezirksregierung Arnsberg. In Zusammenarbeit mit Merkur e.V. und Art 1 Intermedia.
