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Ein Überlebender des Attentats bei den Olympischen Spielen in München erinnert sich

Zikaron BaSalon: Ein Gespräch mit Shaul Ladany

Eine Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft im Bund, dem Deutschen Sport & Olympia Museum und TuS MAKKABI KÖLN, online via YouTube-Kanal der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Hier geht es zum aufgezeichneten Stream vom 19.9.

In der israelischen Erinnerungskultur zur Shoah spielt das Live-Eventformat Zikaron BaSalon (Erinnerung im Wohnzimmer) eine bedeutende Rolle. Bei den Online-Veranstaltungen sprechen Überlebende von zu Hause aus zu Interessierten aus der ganzen Welt. Wir freuen uns sehr auf die Erinnerungen von Shaul Ladany.

1936 in Belgrad geboren, floh er nach dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien 1944 mit seinen Eltern und Geschwistern nach Ungarn. 1944 wurde die Familie ins KZ Bergen-Belsen verschleppt. Der junge Shaul und Teile der Familie hatten das große Glück im Zuge des sogenannten Kasztner-Transports in der sicheren Schweiz Zuflucht zu finden, während andere Verwandte in Auschwitz ermordet wurden. Nach Ende des Kriegs gingen die Überlebenden nach Israel. Shaul studierte an der Columbia University in New York und wurde nach seinem Abschluss Dozent an der Ben-Gurion-Universität des Negev in Be’er Scheva im Süden Israels.

Zugleich verfolgte Shaul Ladany mit großem Engagement und Erfolg seine sportliche Karriere. Zunächst Marathonläufer, wurde er mehrfacher israelischer Landesmeister im Gehen. Zweimal startete er bei den Olympischen Spielen, 1968 in Mexiko-City sowie vier Jahre später in München. Dort erreichte er am 3. September 1972 einen ehrenvollen 19. Platz über 50 Kilometer. Am Morgen des 5. September konnte er sich nur knapp dem Zugriff palästinensischer Terroristen entziehen, die elf Mitglieder der israelischen Mannschaft in ihre Gewalt brachten und zwei von ihnen ermordeten. Die übrigen neun starben in der Nacht zum 6. September auf dem Fliegerhorst von Fürstenfeldbruck, wo sich deutsche Einsatzkräfte vergeblich um die Rettung der Geiseln bemühten.

Seitdem berichtet Shaul Ladany auf sehr eindrucksvolle Weise darüber, wie er den Anschlag bei den Olympischen Spielen erlebt und überlebt hat.

Zu Beginn der Veranstaltung spricht der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, ein Grußwort. Die Moderation übernimmt Dr. Johannes Platz, der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln.

Die Veranstaltung wurde gefördert mit Mitteln aus dem Fonds der Arbeitsgemeinschaften der DIG.

Credit Foto: Other Agency